
Jährlich geraten mehrere tausend Menschen in deutschen Schwimmbädern in Notsituationen. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) kann die Sicherheit von Badegästen in Schwimmbecken deutlich erhöht werden. Die KölnBäder GmbH hat im Hallenbad des Stadionbads das innovative KI-gestützte Ertrinkenden-Erkennungssystem Lynxight installiert. Dies wird als zusätzliches Instrument zur Unterstützung der Wasseraufsicht eingesetzt, um drohende Gefahren frühzeitig zu erkennen und schnellstmöglich lebensrettende Maßnahmen einzuleiten.
Claudia Heckmann, Geschäftsführerin der KölnBäder, erklärt: „Mit dieser Technologie setzen wir ein starkes Zeichen für die Sicherheit in unseren Bädern. Das System ist nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung, sondern auch ein klares Bekenntnis zur kontinuierlichen Verbesserung unserer Sicherheitsstandards. Das Investitionsvolumen für die Einführung dieses Systems liegt für das Stadionbad bei 50.000 Euro, und es zeigt unser klares Bekenntnis zur Modernisierung.“
Sicherheit durch moderne Technologie
Das System von Lynxight arbeitet mit Kameras, die ausschließlich auf die Wasserflächen der Schwimmbecken ausgerichtet sind. Im Stadionbad überwachen fünf Kameras das Sportbecken und drei Kameras das Lehrschwimmbecken. Die Bereiche außerhalb des Wassers werden nicht erfasst bzw. sind verpixelt. Das Ertrinkenden-Erkennungssystem analysiert in Echtzeit kontinuierlich das Bewegungsverhalten der Schwimmerinnen und Schwimmer und erkennt Anzeichen für potenzielle Notlagen. Innerhalb von 30 Sekunden wird die Gefahr identifiziert und das Personal umgehend alarmiert.
Alarmierung per Smartwatch
Die jeweils arbeitende Schicht ist mit drei Smartwatches ausgestattet, die in direkter Verbindung mit dem Lynxight-System stehen. Bei einer potenziellen Notsituation wird die Aufsicht über visuelle, akustische und haptische Signale alarmiert. Die Smartwatch zeigt den Grundriss des Beckens und die ungefähre Position der betroffenen Person an.
Das Ertrinkenden-Erkennungssystem wird an allen Öffnungstagen genutzt – sowohl während des öffentlichen Badebetriebs als auch während der Schul- und Vereinszeiten.
Markus Sterzl, Geschäftsführer bei den KölnBädern, legt bei der Vorstellung großen Wert darauf, dass die KI kein Personal ersetzt: „Die KI-gestützte Technologie bietet eine wichtige Unterstützung für unsere Wasseraufsicht. Es erkennt Bewegungsmuster und hilft uns, schneller zu reagieren. Allerdings ersetzt Lynxight in keinem Fall unser qualifiziertes Personal – sie ergänzt es sinnvoll.“
Ein großes Thema: Datenschutz und Datensicherheit
Das Thema Datenschutz wird bei der Nutzung des Systems großgeschrieben. Die erfassten Videodaten werden ausschließlich lokal gespeichert und automatisch nach 60 Sekunden unwiderruflich gelöscht. Eine Gesichtserkennung findet nicht statt, und die KölnBäder haben keinen Zugriff auf die gespeicherten Bilder. Zudem stimmt das System, das auch in anderen Bädern in Deutschland im Einsatz ist, mit den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e.V. überein, die beispielsweise die vorbereitenden Prüfungen verschriftlicht haben.
Marc Riemann, Leiter Bäderbetriebsmanagement, betont: „Mit dieser Technologie investieren wir in die Sicherheit unserer Gäste. Sie minimiert das Risiko, dass Badegäste unerkannt in Gefahr geraten. Außerdem können wir die Aufmerksamkeit unserer Beckenaufsicht besser lenken und ihnen die psychische Herausforderung etwas erleichtern, immer alles im Blick haben zu müssen.“